Über mich

Für einen Bremer Jung mit Seefahrer-Papa ist der Weg zum Meer nicht weit. Als Kind (und auch heute noch) hing ich fasziniert an Vadderns Lippen, wenn er von fernen Küsten und schwerer See erzählte.

Als mich dann mit 16 erstmals selbst das Fernweh packte, besorgte er mir ein Praktikum auf einem Tanker für Orangensaftkonzentrat. Sechs Wochen dauerte die Reise von Belgien nach Brasilien und zurück. Mitten auf dem Atlantik sah ich zum ersten Mal das Kreuz des Südens – Delfine, fliegende Fische – und springende Buckelwale. Zurück in Bremen war für mich klar: Die kommerzielle Seefahrt ist Nichts für mich. Mein Vater war erleichtert. Er selbst fuhr noch auf Stückgutfrachtern, lag tagelang in Sydney oder Singapur und hatte viel Zeit, sich Land und Leute anzuschauen. Mit dem Container änderte sich Alles. O-Ton Kapitän Ehrenberg: „Heute wird das Schiff so schnell entladen und wieder beladen, dass die Seeleute kaum noch aus dem Hafen rauskommen. Mit Seefahrerromantik hat das nicht mehr viel zu tun.“

Also kein Nils auf einem Frachter. Die Überlegungen gingen weiter: Ich wollte wissen. Wissen, was da tief unten im Ozean schwimmt, frisst und sich vermehrt. Wie diese nasse Serengeti funktioniert. Die naheliegende Lösung: Meeresbiologie Studieren.

An der Uni Bremen konnte ich endlich meinen Durst stillen. Und in Praxiskursen lernen, wie man forscht. Am Alfred-Wegener-Institut (AWI) in Bremerhaven zum Beispiel. Oder auf dem Forschungsschiff „Heincke“ in der Nordsee. Oder an der Biologischen Anstalt auf Helgoland.

Nach meiner Diplomarbeit am AWI entschied ich mich dann gegen eine Karriere als Wissenschaftler. Ich habe höchsten Respekt für den Beruf und die Berufenen. Aber wer forscht, muss sich Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, für ein ganz bestimmtes Thema interessieren. Muss zur Fachfrau und zum Fachmann für eine bestimmte Alge, für Zooplankton oder den Stickstoffkreislauf im Ozean werden. Ich dagegen wollte Abwechslung und mir die ganze Breite der Themenpalette erhalten. Und ich wollte Geschichten erzählen, Menschen begeistern, sie gut unterhalten und dabei Wissen und Wissenschaft vermitteln. Wie mein großes Vorbild Jules Verne. Oder Frank Schätzing (Der Schwarm). Oder Michael Crichton (Jurassic Park). Oder H. G. Wells (Krieg der Welten). Oder, oder, oder. You name them.

Also wurde ich Wissenschaftsjournalist und Autor. Dafür ging ich auf eine mehrjährige Gesellenwanderung durch die ganze Republik (Siehe: Vita). Inzwischen kenne ich die Wissensvermittlung aus verschiedensten Perspektiven – Journalismus, Wissenschaft, Stiftungen, Unis, Institute und Forschungsverbünde.

Heute lebe und schreibe ich als Freelancer in Bremen. Regelmäßig gehe ich auf mehrwöchige Vortrags- und Recherchereisen – an den Küsten und auf den Meeren dieser Welt. Und ich führe mutige Touristen durch die Unterwelten meiner Heimatstadt.

Vita (Auszug):